Wühlenssache

25.03.2024

Zu behaupten, dass das Kune-Kune nicht zu 100 % wühlt, wäre eine Lüge. Da wir den neuen Eigentümern keine "Bälle auf die Nase hängen" wollen, werden wir dieses Thema noch ein wenig besprechen.

Schweine haben eine angeborene Eigenschaft zum Wühlen. Auf diese Weise besorgen sie sich im Herbst und Frühjahr die fehlende Nahrung, etwa Mäuse, Regenwürmer, verschiedene Larven und Wurzeln. Indem wir sie domestizierten, unterdrückten wir diese angeborene Eigenschaft. Im Fall der Kune-Kune-Rasse war es fast, ich sage das mit Absicht, fast 100 % erfolgreich. Was bedeutet das?

Wühlt es meinen Garten oder nicht? Dies hängt von vielen Faktoren ab:

1- seine Lust zu wühlen – wie sehr er die Regenwürmer mag;

2- ob es das Wühlen von einem anderen Schwein gelernt hatte. Leider gibt es auch solche Fälle.

3- die Form seiner Schnauze. Wenn es sie nach oben hat, fällt ihm das Wühlen schwer. Wenn es eine gerade und lange Schnauze hat, kann es möglicherweise wühlen. Wir müssen es als einen Komplex mehrerer Faktoren betrachten. Es gibt auch Züchter, die Tiere mit stark nach oben gebogenen Schnauzen von der Zucht ausschließen, weil dies zu Atem- und Nahrungsaufnahmestörungen führt; erinnern wir uns zum Beispiel an die Französische Bulldogge und ihren deformierten Schädel

4- die Größe der Weide – und das ist meiner Meinung nach einer der Schlüsselfaktoren. Je kleiner der Platz pro Stück ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit eines Wühlens. Wir haben zum Beispiel 5 erwachsene Tiere auf 2000 m2, und im Frühling und Herbst wühlt 1 Tier viel, 1 wenig und der Rest überhaupt nicht. Aufgrund dieser beiden Tieren müssen wir zu Beginn des Herbstes, sobald sie mit dem Wühlen beginnen, den gesamten Auslauf auf ca. 300 m2 beschränken, wobei die 300 m2 m im Frühjahr komplett ohne Gras zertrampelt oder gewühlt werden. Wir lassen sie gegen Ostern auf die Rasenfläche von 1700 m2 frei, sobald das Gras höher ist. Die 300 m2 machen wir für sie unzugänglich und lassen sie bis zum Sommer mit Gras bewachsen. In Zahlen ausgedrückt ergibt sich, dass ab 400 m2 Fläche pro Tier ein etwa 30-prozentiges Risiko besteht, dass eines der Tiere wühlt. Je größer also die Weidefläche pro Tier ist, desto geringer ist die Gefahr des Wühlens. Jedoch trifft das auch nicht immer zu…

Ich gebe Ihnen drei Beispiele.

Der erste mit der kleinsten Fläche: ein bekannter Züchter aus Deutschland, wessen 1 Tier eine Fläche von 100 m2 zur Verfügung hat, die Herde zählt insgesamt 15 Stück. Sein kleiner Auslauf wurde zu einem unwiederbringlich verstopften toten Boden.

Der zweite Fall ist ein mittelgroßes Grundstück: hier traf ich eine Züchterin aus Deutschland, die mir erzählte, wie sie ihre Herde von 6 Tieren auf einer völlig neuen Weide mit einer Fläche von ca. 4000 m2 aufstellte. Obwohl das Gras voll gewachsen war, entstand dort innerhalb von 2 Monaten ein Ackerboden. Es waren dort halt Mäuse und Regenwürmer. Später hat sie das Land etwas eingeebnet, hat aber die Herde dort gelassen. In dem nächsten Jahr wurde kein einziger Meter gewühlt. Warum? Nun, weil sie im Jahr zuvor die Mäuse vertrieben und alles Gute gegessen haben. Seitdem – es sind bereits drei Jahre vergangen – wühlen die Schweine gar nicht mehr.

Das letzte Beispiel mit der größten Fläche: eine Züchterin aus Tschechien, die ihre Schweine auf einer Weide hält, wo 1 Tier ca. 2000 m2 Platz hat. Sie hatte nie ein Problem mit Wühlen.

Berechnen Sie deshalb, wie gesagt, zunächst, wie viele Schweine Ihre Weide ernähren kann. Und dann kommt es einfach auf die Umstände an, ob man Mäuse und Regenwürmer hat, ob das Schwein eine lange Schnauze hat, ob sein Bruder es ihm beigebracht hat, ob es im Winter über eine ausreichende Nährstoffversorgung verfügt usw.

Wie soll man damit also umgehen? Durch eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung. Nur weil Sie im Winter Gras auf einer großen Wiese haben, bedeutet das nicht, dass das Gras die notwendigen Nährstoffe enthält. Deshalb ist es wichtig, auch im Winter ab und zu ein paar Äpfel oder übriggebliebenes Gemüse oder Reste, Quark, Eier usw. hineinzuwerfen. Ergänzen Sie einfach die nötigen Nährstoffe, sonst nimmt das Schwein diese von der Erde. Und natürlich sollten Sie bei einem kleineren Auslauf den Kopf des Tieres durch häufiges Beobachten und frühzeitiges Eingreifen beschäftigen, z. B. indem Sie den Bereich wechseln oder etwas Unterhaltung für die Schweine organisieren.

Seien Sie also nicht traurig, manchmal tut einfach ein Tier etwas ärgern, aber alles lässt sich irgendwie vernünftig lösen.